Craniomandibuläre dysfunktion
Was ist Craniomandibuläre Dysfunktion?
Die Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) beschreibt eine Fehlregulationen zwischen dem Schädel (Cranium) und dem Unterkiefer (Mandibula). In Deutschland ist diese Dysfunktion noch weitläufig unbekannt. Das ist insoweit erstaunlich, da laut aktueller Untersuchungen in Deutschland rund 10 Prozent der Bevölkerung von der Craniomandibuläre Dysfunktion betroffen sind. Die Dunkelziffer liegt sogar schätzungsweise bei 40 Prozent. Diese Tatsache lässt sich wohl damit begründen, dass die meisten Symptome wie Schlafstörungen, Verspannungen im Wirbelsäulenbereich oder Bandscheibenvorfälle nicht immer auf eine craniomandibuläre Dysfunktion zurückgeführt werden. Hinzu kommen die Fälle, bei denen die Symptome der craniomandibulären Dysfunktion mit der Einnahme von Schmerzmitteln bekämpft werden und daher nie als craniomandibuläre Dysfunktion diagnostiziert werden. Das Kiefergelenk setzt sich aus dem Kiefergelenkskopf, der Kiefergelenkspfanne, dem Gelenkdiskus und dem Bandapparat zusammen. Wird der Mund bewegt, dreht sich der Kiefergelenkskopf gemeinsam mit der Knorpelscheibe in der Gelenkspfanne. Arbeiten dabei bestimmte Kaumuskeln asynchron oder kommt es zu einer Fehlbelastung des Kiefergelenks, können dadurch dauerhafte Schäden entstehen. Diese Fehlregulationen wirken sich auf Dauer auch auf andere Körperregionen aus, sodass oftmals eine interdisziplinäre Therapie ratsam ist. Es gibt vielfältige Ursachen für eine Funktionsstörung, die durch eine Zahnfehlstellung, fehlende oder lockere Zähne, Parodontitis, fehlerhafter Zahnersatz sowie Füllungen, jedoch auch durch Unfälle mit Verletzungen im Hals- und Kopfbereich verursacht werden können. Auch eine fehlerhafte Körperhaltung kann dazu beitragen.